Proofen, was ist das?
Proofen bedeutet ganz konkret, einen Proof herzustellen. Dabei werden Layoutdaten – meinst PDF-Dateien – durch ein RIP mit besonderen Farbmanagement-Fähigkeiten berechnet und dann auf einem Proof-Drucker auf speziellem Proof-Papier ausgedruckt. Um die Farbverbindlichkeit zu garantieren wird neben den eigentlichen Daten noch ein UGRA/Fogra Medienkeil aufgedruckt, der aus 72 normierten Farbfeldern besteht. Druckereien „proofen“ oft selbst, da sie ein Proofdrucksystem haben. Werbeagenturen und Grafiker „lassen proofen“, schicken Ihre Proof Daten also zu einem Reprostudio oder einem Proof-Dienstleister, der die Proofs für sie herstellt.
Warum lasse ich proofen?
Ein Proof ist beruhigend:
Der Proof zeigt das Farbergebnis des späteren Druckes. Ihr Kunde kennt das spätere Ergebnis anhand des Proofs schon vor dem eigentlichen Druck und ist beruhigt. Ihr Drucker weiß, daß Ihr Kunde den Proof kennt und ist ebenfalls beruhigt, da er nur dieses Farbergebnis zu erzielen braucht, um einen reklamationsfreien Druck zu erstellen.
Ein Proof ist schnell:
Heute bestellt, morgen geliefert: Die meisten Proof Dienstleister arbeiten schnell mit wenig Zeitverlust.
Ein Proof ist genau:
Proof Drucker werden in kurzen Abständen neu kalibriert. Durch einen Medienkeil mit Prüfprotokoll ist der Proof zudem messtechnischer überprüft, das heißt, er ist korrekt und im Rahmen der engen Toleranzen der ISO 12647-7.
Ein Proof ist billig:
Früher waren Proofs sehr teuer. Proofdienstleister bieten heute Proofs bereits sehr preiswert an.
Ein Proof zeigt auch die Farben, die der Monitor nicht zeigt:
In vielen Agenturen sind kalibrierte Monitore Mangelware. Preiswerte TFTs oder alte Röhrenmonitore zeigen zwar Farben, aber leider irgendwelche. Ein Proof bildet auch Farben ab, die Standard-Monitore nicht darstellen können, die aber gedruckt werden können.
Ein Proof simuliert Zeitungsdruck wie Bilderdruck.
Wenn die gleiche Anzeige im Hochglanzprospekt für den Messestand, in den Messenachrichten und in der Sonderbeilage in der örtlichen Tageszeitung für die Messe erscheinen soll, dann können die drei unterschiedlichen Farbergebnisse vorab im Proof hervorragend simuliert und dargestellt werden. Und wer weiß: Vielleicht lässt der Kunde den Hausprospekt aufgrund des Proofs dann doch auf Bilderdruck statt auf Naturpapier drucken, oder wählt für die Zeitungsanzeige ein anderes Motiv. Der Proof zeigt’s.
Ein Proof kann CMYK und mehr!
Moderne Proof Dienstleister können einen Großteil aller Pantone-Farben und HKS-Farben im Proof darstellen. Dadurch können nicht nur vierfarbige, sondern auch fünf, sechs und nochmehrfarbige Dateien geprooft werden. Oft wird zweimal geprooft: Einmal in CMYK plus Hausfarbe in Pantone und einmal in CMYK mit der Hausfarbe in CMYK umgewandelt. Ihr Kunde und Sie können dann entscheiden, ob ihnen das Farbergebnis den Aufpreis im Druck für die fünfte Farbe wert ist.
Ein Proof ist aus Papier. Genau wie das Produkt, das er simuliert.
Ein Proof kann neben den Druck gelegt und unter Normlicht verglichen werden. Und zur Kontrolle kann man beide ans Tageslicht tragen, im Kerzenlicht betrachten und vieles mehr. Ein Softproof kann das alles nicht.